Die Idee

Der Verein Freifunk Rhein-Neckar e.V. ist Teil der Freifunk Initiative, welche sich zum Ziel gesetzt hat ein frei zugängliches, öffentliches und durch Bürger verwaltetes Funknetz (WLAN) aufzubauen und zu betreiben. Jeder kann dieses Netz frei und uneingeschränkt mit seinen Geräten, egal ob PCs, Laptops, Smartphones oder Tablets nutzen. Darüber hinaus hat jeder die Mögichkeit das Netz mit geringem finanziellen Aufwand zu vergrößern indem er ein Gerät (Router) mit einer frei verfügbaren Software (Firmware) bespielt, welche dem Gerät die Möglichkeit gibt, sich wiederum mit anderen Geräten zu verbinden, sodass ein Netz aus diesen Geräten entsteht.

Ist eines dieser Geräte mit dem Internet verbunden, „teilt“ es seine Internetverbindung mit allen anderen verbundenen Geräten innerhalb des Netzwerks.

Hier ein Video von freifunk.net:


Source: Freifunk verbindet! von Philipp Seefeldt

Wie funktioniert Freifunk?

Im Prinzip stellt jeder Teilnehmer einen oder mehrere Freifunk-Router auf, welche sich mit Hilfe ihrer speziellen Software (der Freifunk-Firmware) miteinander kommunizieren können. Stehen zwei Freifunk-Router in Reichweite, fangen sie automatisch an miteinander zu kommunizieren. Kommen weitere Freifunk-Router in deren Reichweite hinzu, beginnen auch diese mit den bereits vorhandenen Routen Kontakt aufzunehmen und erweitern so das Netz. Auf der Karte siehst du, ob in deiner Nähe schon ein Freifunk-Router steht und auf dem Graphen kannst du sehen welche Freifunk-Router momentan untereinander verbunden sind. Stellt nun noch jemand einen Teil seines Internetanschlusses bereit, können sich die Router, welche mit ihm verbunden sind ebenfalls mit dem Internet verbinden und alle Geräte die sich in Reichweite der Router befinden können sich über das Freifunk-Netzwerk mit dem Internet verbinden.

Die Freifunk-Prinzipien/Pico Peering Agreement

Freifunk basiert auf dem Pico-Peering Agreement/PPA:

1. Freier Transit

  • Der Eigentümer bestätigt, freien Transit über seine freie Netzwerkinfrastruktur anzubieten.
  • Der Eigentümer bestätigt, die Daten, die seine freie Netzwerkinfrastruktur passieren, weder störend zu beeinträchtigen noch zu verändern.

2. Offene Kommunikation

  • Der Eigentümer erklärt, alle Informationen zu veröffentlichen, die für die Verbindung mit seiner Netzwerkinfrastruktur notwendig sind.
  • Diese Information muss unter einer freien Lizenz (z.B. MIT) veröffentlicht werden.
  • Der Eigentümer erklärt, erreichbar zu sein und wird dazu wenigstens eine E-Mail-Adresse bekanntgeben.

3. Keine Garantie (Haftungsausschluss)

  • Es wird keinerlei garantierter Dienst (Betrieb, Service) vereinbart. (Es gibt keine Garantie für die Verfügbarkeit / Qualität des Dienstes.)
  • Der Dienst (Betrieb, Service) wird ohne Gewähr bereitgestellt, ohne Garantie oder Verpflichtung jedweder Art.
  • Der Dienst (Betrieb, Service) kann jeder Zeit ohne weitere Erklärung beschränkt oder eingestellt werden.

4. Nutzungsbestimmungen

  • Der Eigentümer ist berechtigt, eine akzeptierbare Benutzungsrichtlinie (use policiy) zu formulieren.
  • Diese kann Informationen über zusätzlich (neben den grundsätzlich) angebotene Dienste enthalten.
  • Dem Eigentümer steht es frei, die Richtlinie selber zu formulieren, so lange diese nicht den Punkten 1 bis 3
    dieser Vereinbarung widersprechen.

Begriffserklärungen

  • Eigentümer: Der Eigentümer verfügt über das Recht, seine Netzwerkinfrastruktur zu betreiben und einen Teil ihrer Funktionalität für das freie Netzwerk (FreeNetwork) bereitzustellen (zu stiften, zu spenden).
  • Transit: Transit ist der Austausch von Daten in ein Netzwerk hinein, heraus oder durch ein Netzwerk hindurch.
  • Freier Transit: Freier Transit bedeutet, dass der Eigentümer weder Gebühren für den Transit von Daten erhebt, noch die Daten verändert.
  • Freies Netzwerk: Das Freie Netzwerk ist die Summe der miteinander verbundenen Hard- und Software, dessen Anteil für den freien Transit vom Eigentümer dieser Ressourcen zu Verfügung gestellt wird.
  • Der Dienst: Der Dienst (Betrieb, Service) besteht aus freiem Transit und zusätzlichen Diensten.
  • Zusätzliche Dienste: Im Sinne des PPA ist ein Zusätzlicher Dienst alles war über freien Transit hinaus geht. Zum Beispiel die Bereitstellung eines WEB-Servers.